Zuletzt aktualisiert: 05.12.2025
TLDR
Social-Commerce wird 2025 zum Standard, weil der komplette Kaufprozess direkt in Social-Apps stattfindet und damit Reibung aus der Customer Journey nimmt. Marken sollten jetzt Meta Shops und TikTok Shop aufsetzen, shoppbare Kurzvideos testen und den In-App-Checkout gezielt für mobile Conversion optimieren.
- Facebook-, Instagram- und TikTok-Shops bilden die technische Basis für In-App-Shopping.
- Shoppable Videos und Live-Shopping verbinden Entertainment, Beratung und Verkauf in einem Format.
- Klare Produktinfos, passende Zahlungsarten und Social Proof sind entscheidend für Conversion im In-App-Checkout.
- Datenschutz, Payment-Provider und Tracking müssen von Beginn an sauber dokumentiert und abgestimmt sein.
Warum Social-Commerce jetzt auf die Roadmap gehört
Immer mehr Kaufentscheidungen fallen direkt in Social-Feeds, lange bevor Nutzer:innen eine klassische Shop-URL sehen. Statt Links anzuklicken und über mehrere Landingpages zu springen, bleiben sie im Idealfall in derselben App und schließen den Kauf dort ab. Dadurch sinken Ladezeiten, Formularaufwand und Ablenkungen, was die Conversion Rate spürbar verbessert. Gleichzeitig investieren Instagram, Facebook und TikTok massiv in Shop-Funktionen, Live-Shopping und Recommendation-Algorithmen, weil Social-Commerce einen relevanten Umsatzhebel darstellt. Prognosen erwarten für die USA bis 2025 Social-Commerce-Umsätze von knapp 80 Milliarden US-Dollar, sodass der Kanal weit über ein Experiment hinausgeht, wie Branchenanalysen von Shopify zeigen.
Was ist Social-Commerce und warum wird er zum Standard?
Unter Social-Commerce versteht man den vollständigen Kaufprozess innerhalb sozialer Netzwerke, beginnend bei der ersten Inspiration bis zur Bezahlung in der App. Nutzer:innen entdecken Produkte in Reels, Stories oder Kurzvideos, lesen Kommentare, sehen Bewertungen und entscheiden sich anschließend ohne Plattformwechsel für oder gegen einen Kauf. Dadurch verschmelzen Community und Commerce, weil Produktinfos und Social Proof direkt neben den Kaufbuttons stehen. Besonders jüngere Zielgruppen nutzen Social-Feeds ohnehin als Suchmaschine für Trends, Outfits, Rezepte oder Gadgets und erwarten, passende Produkte sofort bestellen zu können. Eine gut strukturierte Einführung in Definition und Einsatzszenarien bietet der Social-Commerce-Guide von Hootsuite.
Wie richtest du Facebook- und Instagram-Shops leserfreundlich und konversionsstark ein?
Für einen stabilen Start brauchst du zunächst die Meta-Grundstruktur mit Business Manager, Facebook Seite sowie Business- oder Creator-Konto auf Instagram. Danach legst du im Commerce Manager einen Shop an, definierst Währung, Versandländer und Steuern und wählst, ob dein Checkout in der App oder im eigenen Shop stattfinden soll. Anschließend erstellst du einen Produktkatalog oder verbindest dein bestehendes Shopsystem, damit Preise und Lagerbestände automatisch synchronisiert werden. Achte dabei auf klare Produktnamen, strukturierte Varianten und mobil lesbare Kurzbeschreibungen, da die meisten Käufe über Smartphones laufen. Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung liefert die offizielle Meta-Hilfe zum Commerce Manager.
Welche Rolle spielt TikTok Shop in Deutschland für In-App-Shopping?
TikTok Shop adressiert besonders Zielgruppen, die Kurzvideos als wichtigste Inspirationsquelle nutzen. In Deutschland ist die Funktion seit Frühjahr 2025 verfügbar und bringt Shopping-Features direkt in den TikTok-Feed. Marken können Produkte in Videos verlinken, eigene Shop-Tabs bespielen und Live-Formate mit exklusiven Angeboten kombinieren. Käufer:innen verlassen die App dabei nicht, sondern legen Produkte während des Schauens in den Warenkorb und schließen Bestellungen mit wenigen Taps ab. Studien zeigen, dass bereits ein signifikanter Anteil der Online-Shopper TikTok Shop aktiv nutzt, wodurch sich der Kanal schnell aus der Testphase herausbewegt. TikTok Shop
Mehr Praxisbeispiele zu Social-Media-Funnels findest du in unserem Beitrag Social-Media-Strategie entwickeln. Zusätzlich zeigt der Artikel Ads 2025, wie du deine Shop-Strecke nach dem Klick verbesserst. Wenn du Paid Social ganzheitlich planen willst, helfen wir dir gerne.
Wie setzt du Shoppable Videos und Live-Shopping-Formate konkret um?
Für shoppbare Inhalte eignet sich vor allem ein klar definiertes Kernsortiment, das sich visuell leicht erklären lässt. Wähle Produkte mit deutlichem Vorher-nachher-Effekt, hohem Nutzwert oder klarem Aha-Moment, denn solche Angebote funktionieren in Reels und Kurzvideos besonders gut. Anschließend planst du wiederkehrende Serien wie Produkt-Routinen, Stil-Inspirationen, Tutorials oder Q&A-Formate, in denen du konsequent Produkt-Tags einsetzt. Auf Instagram bindest du hierfür Shops und Tags in Stories, Reels und im Shop-Tab ein, während du auf Facebook zusätzlich den Feed und Live-Formate nutzt. TikTok ergänzt das Set mit Shoppable Videos und Live-Shopping-Events, in denen zeitlich begrenzte Angebote und Bundles für Dringlichkeit sorgen. Einen Überblick über Shopping-Funktionen in Instagram Reels und Stories liefert die Instagram-Hilfe zu Shops.
Wie optimierst du den In-App-Checkout für eine hohe Conversion Rate?
Der beste Social-Commerce-Content verliert Wirkung, wenn der In-App-Checkout holprig ist. Achte deshalb darauf, dass alle wichtigen Informationen bereits auf der Produktseite sichtbar sind, etwa Lieferzeiten, Versandkosten, Rückgaberegeln und verfügbare Varianten. Klare, kurze Bulletpoints funktionieren hier meist besser als lange Textblöcke, weil Nutzer:innen schnell entscheiden möchten. Zusätzlich solltest du sicherstellen, dass die wichtigsten Zahlungsarten deiner Zielgruppe verfügbar sind, zum Beispiel Wallet-Lösungen, Kreditkarten oder Kauf auf Rechnung. Danach lohnt sich ein systematisches Testing, in dem du Checkout in der App mit Checkout im eigenen Shop vergleichst und Conversion Rate, Warenkorbwert und Retourenquote beobachtest.
Welche Anforderungen gelten für Datenschutz, Payment und Tracking im Social-Commerce?
Mit jedem neuen In-App-Checkout steigen auch die Anforderungen an Datenschutz und Compliance. In deiner Datenschutzerklärung solltest du klar beschreiben, welche Plattformen und Social-Commerce-Funktionen du nutzt und welche Daten im Rahmen von Bestellungen und Tracking verarbeitet werden. Wichtig ist außerdem, sauber zu trennen, wo dein Unternehmen Verantwortlicher ist und an welchen Punkten die Plattform selbst über Zwecke und Mittel der Datenverarbeitung entscheidet. Für die Zahlungsabwicklung greifen Social-Plattformen häufig auf Payment Service Provider zurück, die in deinem Verzeichnis der Auftragsverarbeiter auftauchen sollten. Parallel brauchst du ein Consent-Management, das Pixel, serverseitige Events und Remarketing-Regeln abdeckt und Nutzer:innen verständliche Opt-in-Optionen bietet. Orientierung geben hier unter anderem Leitlinien des Europäischen Datenschutzausschusses, etwa unter https://edpb.europa.eu.
Praxisleitfaden: So gehst du 2025 bei Social-Commerce vor
Für einen sauberen Einstieg lohnt sich ein schrittweises Vorgehen statt eines großen Big Bang. Beginne mit wenigen Kernprodukten je Plattform und setze darauf fokussierte Shoppable-Formate auf, damit du Vergleichsdaten schnell erhältst. Parallel baust du Meta Shops und TikTok Shop mit einem schlanken, aber gepflegten Sortiment auf, das du später schrittweise erweitern kannst. Anschließend definierst du klare KPIs wie Klickrate, Conversion Rate, Warenkorbwert und Customer Acquisition Cost, die in einem übersichtlichen Reporting-Dashboard zusammenfließen. Auf Basis dieser Zahlen skalierst du nur die Kombinationen aus Plattform, Creators, Formaten und Angeboten, die wiederholt überzeugen. Ergänzend etablierst du interne Guidelines für Bildsprache, Produktclaims, Rabattlogiken und Community-Management.
Fazit
Unterm Strich ist Social-Commerce kein Nebenprojekt mehr, sondern ein fester Bestandteil moderner E-Commerce-Strategien. Wer Facebook-, Instagram- und TikTok-Shops jetzt strukturiert aufsetzt, verlagert den Checkout dorthin, wo Aufmerksamkeit und Inspiration täglich stattfinden. Gleichzeitig liefern Shoppable Videos und Live-Shopping ein Testlabor für Creatives, Angebote und Botschaften, das sich direkt in Umsatz und Erkenntnisse übersetzt. Wenn du Social-Commerce mit klaren Zielen, Budgets und Verantwortlichkeiten angehst, entsteht daraus ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil.
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